Gesundheit ist aus ayurvedischer Sicht ein Zustand voller Vitalität, Widerstandskraft und Lebensfreude. Wie finden wir aber diese Lebensfreude oder wie können wir sie steigern? Wie versteht Ayurveda eigentlich Gesundheit und Glück?
Beschrieben wird dieser Zustand des „Sattva“ folgendermaßen:
angestrebt wird ein Zustand voller Ruhe und Glück, ein bewusster Umgang mit der
eigenen Gesundheit, der Umwelt und den Mitmenschen. Das Streben nach
materiellen Dingen und Anerkennung wird abgelöst durch spirituelle Interessen
und der Gemüts- und Geisteszustand wird als in sich ruhend, hell, offen,
fröhlich, zufrieden und sanftmütig beschrieben.
Sattva – die Qualität der Reinheit und Göttlichkeit – wird gefördert, wenn du folgende Tipps schrittweise in dein Leben integrierst:
Ernähre dich frisch gekocht und vegetarisch!
Besonders sattvische Lebensmittel sind Bio-Milch, Schlagobers, Ghee, Honig, Mandeln, Sesamsamen, Mung-Bohnen, frisch gekochte Gemüse und Getreide, v.a. Reis, frische reife Früchte, Basilikum (Tulsi) und generell weiche, leicht verdauliche Nahrung. Fleisch kann nicht sattvisch sein, weil die Art der Tierhaltung und der Akt der Tötung nicht als rein und göttlich gelten können und wir diese Grausamkeit mitessen.
Hüte dein Verdauungsfeuer (Agni)!
Agni ist unser Verdauungsfeuer, das Nahrung in Gewebe umwandelt. Du bist, was du isst! Ein bekannter Spruch, der sehr wahr ist.
Unsere Zellen können nur aus dem entstehen, was wir ihnen zur Verfügung stellen, sprich, was wir uns in den Mund stecken. Natürlich ist es ein Unterschied, ob die Membran jeder einzelnen Zelle aus dem Frittierfett einer Fastfood-Kette oder aus kaltgepresstem Olivenöl hergestellt wird!
- Koch mit scharfen Gewürzen, z.B. Ingwer, Kreuzkümmel, Senfsamen, Pfeffer, Asafötida und Salz – diese feuern es an.
- Trink nicht zu den Mahlzeiten, wenn, dann warmes Wasser oder Tee – Wasser löscht das Feuer.
- Iss nicht zu viel – sonst erstickst du das Feuer.
- Iss keine Zwischenmahlzeiten – lass dein Feuer langsam arbeiten und seine Arbeit abschließen, bevor du es wieder neu entfachst.
- Iss in Ruhe, in angenehmer entspannter Atmosphäre und in Frieden!
Entlaste Körper und Seele regelmäßig durch Entschlackungs- und Entgiftungstage!
Größten Wert wird im Ayurveda auf die Entfernung von Unreinheiten gelegt, auf die Beseitigung von Ama. Was ist Ama und wie entsteht es? Ama bedeutet „schlecht verdaut“ oder „verschlackt“. Schlacken können verdauungsbedingt oder als nicht vernichtete und abtransportierte Zellgifte anfallen.
Hier ein paar Tipps, Ama gezielt abzubauen:
- Alle 30 Minuten ein paar Schluck 10 – 20 Minuten abgekochtes, reines Wasser – dies hilft, die Verdauungskraft zu stärken und baut wasserlösliche Ablagerungen ab.
- Ein Entlastungstag pro Woche mit frischen Säften und Suppen.
- Eine zehntägige Halbfastenkur putzt Überflüssiges aus Körper und Seele. Mittags eine vegetarische, gekochte, gut gewürzte und leicht verdauliche Mahlzeit und ansonsten nur Säfte, Suppen und zwischendurch immer wieder heißes Wasser. Die beste Jahreszeit für so eine Halbfastenkur beginnt mit dem ayurvedischen Frühling am 22.2. und endet am 22. 4.
Höre auf deinen Körper!
Wenn wir entspannt und aufmerksam sind, senden Geist und Körper in jedem Moment des Tages klare Signale, was uns ins Gleichgewicht bringen könnte oder was stört. Durch unsere Erziehung in Familie, Schule und auch im Beruf lernen wir ständig, diese Signale zugunsten gesellschaftlicher Normen und Zwänge zu überhören. Wir müssen wieder lernen, richtig hinzuhören und umzusetzen.
Verhalte dich glücksfördernd!
Das ist oft gar nicht so einfach. Was meine ich damit genauer? Empfohlene Verhaltensweisen, die Körper und Geist in Einklang bringen,
sind z.B. eine freundliche Sprache, Zeit mit Kindern und Weisen verbringen, Wohltätigkeit, spontan Positives wahrnehmen, Wahrhaftigkeit, Zeit für Meditation erübrigen.
Verbringe Zeit in der Natur!
Bewegung in der Natur ist eine wunderbare Möglichkeit, mit sich wieder ins Reine zu kommen und Ausgleich zum Alltag zu schaffen. Sport in der Natur ist außerdem oft die einzige Möglichkeit, Stresshormone wie z.B. Kortisol wieder aus dem Blutkreislauf zu bekommen und zu entspannen.
Vermeide schädliche Einflüsse auf Körper und Geist!
Achte auf die Auswahl deiner Bücher und Filme, die du konsumierst. Die Energie daraus nimmst du auf. Also Vorsicht bei Zeitung lesen
und Nachrichten hören!
Yoga und Atemübungen wirken stimmungsaufhellend. Stille heilt.
Die beste Zeit für Yoga, Mediation und Atemübungen ist gleich in der Früh nach dem Aufstehen. Idealerweise vor Sonnenaufgang ist die Natur aufgeladen mit der nächtlichen Energie der Kraft und Ruhe. Mach dir diese zu Nutzen und tanke dich auf damit!
Das Hauptziel des Ayurveda ist Svastha = im Selbst verweilen. Angestrebt wird ein Bewusstseinszustand, der sich einstellt, wenn
alle Störungen und Verdrehungen, die das Selbst überschatten, ausgeglichen worden sind. Dann nimmt ein Mensch die tiefe, unvergängliche Stille des Universums wahr, auch während er äußeren Tätigkeiten nachgeht oder schläft.
Guter Schlaf macht glücklich!
Ayurveda betont die Wichtigkeit, möglichst früh ins Bett zu gehen und ausgeschlafen früh aufzustehen. Vor allem die Pitta-Zeit zwischen 22 und 2 Uhr benötigt der Körper, um zu regenerieren. Menschen mit Nachtschlafproblemen wird ein Ayurveda-Arzt als erstes wieder zu einer guten Entspanntheit und gesundem Schlaf verhelfen.
Ein lebensförderndes Verhalten stellt sich von selbst ein, je mehr sattvische (glücklich-machende) Lebensgewohnheiten ein Mensch annimmt, je mehr er ins Gleichgewicht kommt.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Umsetzung erster kleiner Maßnahmen in Richtung „mehr Glück in meinem Leben“. Nach dem Motto „one simple change“ empfehle ich dir, einen Monat lang nur eine Maßnahme in dein Leben zu integrieren und erst wenn diese felsenfest in dir verankert ist, widmest du dich dem nächsten „one simple change“.
Gerne begleite ich dich auf dem Weg. In diesem Sinne wünscht dir gutes Gelingen, Deine Cornelia Pessenlehner
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Ingrid Rochelt (Montag, 24 April 2017 09:54)
Die Kochkurse mit Cornelia Pessenlehner sind immer wieder bereichernd.
Schon am nächsten Tag nach dem Kochkurs kann man loslegen und raffiniert gewürzte und schmackhafte Kost zubereiten. Es ist so einfach, seine Gewohnheiten umzustellen.
Danke für das Wissen, die Tipps & Tricks und die Motivation!