Entspannung, eine wichtige Säule der Gesundheit

Nimm dir täglich Zeit für dich.

 

Sei jeden Tag mindestens 15 Minuten lang egoistisch und genieße diese Zeit für dich.

 

Entspanne dich nicht erst, wenn alles erledigt ist und es nichts mehr zu tun gibt. Nein, stell dir den Wecker, halte inne und mach etwas NUR FÜR DICH! Was auch immer du gerne tust! Geh auf einen Kaffee (nach Corona...), mach einen Spaziergang, leg dich in die Wiese, lies ein Buch, einfach nur so.

 

3 Bedingungen:

 

* Es ist etwas für dich, nicht für andere.

* Es hat nichts mit deine Smartphone, Tablet oder PC zu tun.

* Du hast kein schlechtes Gewissen deswegen.

 

Warum Entspannung so wichtig ist? Weil in unserem Körper die Abläufe so sind wie in der Steinzeit als es um das nackte Überleben ging, wenn wir einem Säbelzahntiger gegenüber gestanden sind.

 

Kampf oder Flucht – immer noch dieselben Abläufe wie in der Steinzeit:

 

Stell dir vor, du kommst als Steinzeitmensch hungrig aus deiner Höhle raus. Du hast seit 3 Tagen nix gegessen und machst dich auf die Suche nach Beeren oder einem kleinen Tier. Nach 3stündiger Wanderung stehst du vor einem riesigen übervollem Himbeerstrauch und freust dich sehr. Endlich hat der Hunger ein Ende! Doch oh weh! Daneben steht ein Säbelzahntiger – der hat schon seit 1 Woche nix gegessen.

 

Kampf oder Flucht? Und was läuft jetzt ab in deinem Körper?

 

intensive körperliche Aktivität:

• die Gehirndurchblutung wird gesteigert,
• die Nervenbahnen aktiviert,
• die Atmung wird schneller und flacher,
• das Herz besser durchblutet und leistungsfähiger,
• die Muskelspannung erhöht sich,
• aus der Leber werden Zuckerreserven vermehrt ins Blut abgegeben,
• Fettsäuren werden freigesetzt und zur Verbrennung in den Muskeln ins Blut abgegeben,
• die Verdauung wird gehemmt,
• die Libido wird gehemmt,
• das Immunsystem wird zwar kurzfristig angekurbelt, langfristig aber geschwächt,
• das Schmerzempfinden wird gedrosselt.

Zwei wichtige Stresshormone spielen bei diesen Abläufen auch eine entscheidende Rolle: Adrenalin und Kortisol.

 

Adrenalin bewirkt die unmittelbare Aktivierung von Atmung, Kreislauf und Energiebereitstellung. Wir sind bereit für Kampf oder Flucht. Ist unmittelbar nach Ausschüttung von Adrenalin klar, dass die Gefahrensituation vorbei ist, entspannt sich der Körper, Adrenalin wird wieder abgebaut. Können wir allerdings nicht Entwarnung geben, laufen weitere hormonelle Prozesse ab.

 

Kortisol ist das zweite wichtige Stresshormon. Es bereitet den Organismus auf eine länger anhaltende Stresssituation vor, indem es z.B. vermehrt Blutzucker bereitstellt. Kortisol ist das gefährlichere Stresshormon, es schaltet das Gehirn um auf Ausnahmezustand. Als Folge von lang anhaltendem Stress mit chronisch erhöhtem Kortisol entstehen Gedächtnisstörungen und Veränderungen des Gehirns.

 

In unserer modernen Welt laufen dieselben Aktivitäten ab, allerdings wesentlich häufiger und lang andauernder als bei unseren Vorfahren. Ständige Erreichbarkeit, jedes Bling deines Handys, jedes Mail, dauernde Reizüberflutung, jede Auseinandersetzung mit ChefIn oder KollegInnen verlangen unserem Körper täglich mehrmals das ab, was der Säbelzahntiger früher für uns bedeutet hat.

 

Wichtig zu verstehen ist, dass Stress an und für sich nicht negativ ist. Im Gegenteil: Stress ist die Würze des Lebens. Kurzfristige Aktivierung, die immer von Phasen der Entspannung abgelöst wird, ist ein positives Kennzeichen des Lebens. So so so wichtig sind diese Entspannungsphasen!

 

Gesundheitsschädlich wird Stress, wenn er lang anhaltend ist und nicht mehr von Entspannungsphasen abgelöst wird. Bereitgestellte Energie wird nicht verbraucht, d.h. Zucker- und Fettspiegel im Blut steigen und bleiben erhöht.  Wenn Zeit für Entspannung fehlt,  sind Muskeln chronisch angespannt und werden verspannt. Das Immunsystem wird geschwächt und ermöglicht chronische Erkrankungen. Ständige gestresste Menschen suchen häufig Entspannung in Suchtverhalten. Sie rauchen mehr als gewöhnlich, trinken übermäßig oder unkontrolliert Alkohol, essen unregelmäßig oder ungesund und machen meist zu wenig Bewegung.

 

Daher die wichtige Erkenntnis:

 

Ich gebe der Zeit für mich Vorrang. Sie ist in meinem Terminkalender eingetragen. Es gibt immer etwas zu tun. Deshalb musst du die Entscheidung treffen, dass diese Zeit für DICH immer Platz hat.

 

Mit den anderen Tipps beschäftigen wir uns in einem der nächsten Blogs. Wer mehr dazu lesen will, dem empfehle ich das Buch von Dr. Rangan Chatterjee „ Der 4 Säulen Plan“.

 

Alles Liebe, deine

Cornelia Pessenlehner