Wie wichtig Entspannung als eine der vier Säulen der Gesundheit ist, habe ich in den letzten Blogs schon besprochen. Jetzt möchte ich mich einem heiklen Thema widmen: unserem Umgang mit elektronischen Geräten. Heikel deswegen, weil sie viel zu präsent in unserem Leben sind und für viele ein Suchtmittel geworden sind.
Es fällt uns allen immer schwerer, das Telefon auszuschalten. Ständig spüren wir den Drang, nachzusehen, was sich in den sozialen Medien tut, wie viele Likes wir haben, welche Kommentare auf Facebook, Instagram, Twitter… und lassen diesen ständigen Lärm in unser Gehirn. Wir schauen unser Telefon durchschnittlich über 250 mal täglich an. Das stresst uns. Und macht süchtig. Positive Kommentare und Likes aktivieren das Suchtzentrum im Gehirn, wir wollen immer mehr davon. Wie bei jeder anderen Droge.
Außerdem neigen wir dazu, uns in jedem Bereich unseres Lebens mit anderen zu vergleichen. Die perfekte Darstellung anderer in den sozialen Medien, die natürlich nicht zeigen, was alles schief gegangen ist während des Tages, erhöht unseren Stress, es ihnen gleich zu tun und macht uns unzufrieden, weil unser Leben nicht so schön ist wie das der anderen. Auch in die weniger schöne Welt des Social Media lassen wir uns leicht hineinziehen: in unserer Bubble sehen wir bald nur mehr, was uns in unserer Meinung bestätigt – unsere Weit-Sicht und freie Meinung wird eingeschränkt und manipuliert. Außerdem sind Kommentare im Internet teilweise extrem tief, viele Hass-Postings schwer auszuhalten und unserer positiven Stimmung sicherlich nicht zuträglich.
Was also tun? Was wäre ein gesünderer Umgang mit unserem Smartphone?
Beginne deinen digitalen Detox-Prozess schrittweise. Du kannst z.B. jeden zweiten Tag oder auch nur jede Woche eine der folgenden Maßnahmen durchziehen:
Deaktiviere deine Benachrichtigungsfunktionen auf Telefon, Tablet und PC. Du musst nicht ständig wissen, wer in welcher App was
wann getan hat.
Melde dich von überflüssigen E-Mail-Listen und Newslettern ab. Selbst das Löschen eingegangener Mails blockiert dein
Gehirn.
Nimm die E-Mails vom Handy. Du brauchst sie dort nicht. Am PC reichen sie. Glaubst du nicht? Probier es bitte eine Zeit lang aus
und schau wie gut es dir gut, in deiner Freizeit wirklich frei zu sein.
Deine Familienmitglieder nehmen das Handy mit zum Esstisch? Kreiere eine „Gerätebox“ und alle Geräte MÜSSEN vor dem Essen dort
hinein. Redet stattdessen beim Essen miteinander.
Stelle dein Telefon immer stumm, wenn du mit Freunden essen gehst oder auf einen Kaffee – sei bei deinem Gegenüber, nicht halb
beim Handy. Ich persönlich mag es gar nicht, wenn mein Gegenüber immer wieder durch Handy- oder neuerdings auch Uhr-Geräusche abgelenkt wird und „eh nur kurz antwortet“. Ich finde das nicht
besonders wertschätzend. Wie siehst du das?
Genieße deine morgendliche Routine ohne Handy – kein Handywecker, kein erster Blick noch im Bett auf WhatsApp, Facebook, Mails,
das Wetter und Co. Die Qualität, in der du in den Tag startest, entscheidet über deinen Tag. Möchtest du dich da wirklich von Tagesbeginn an von den Bedürfnissen anderer treiben
lassen?
Plane zweimal täglich eine Stunde ohne elektronische Geräte. Kannst du besondere Augenblicke genießen, ohne den Drang, sie
gleich zu posten?
Schalte alle elektronischen Geräte 90 Minuten vor dem Schlafengehen aus.
Sonntag: verbringe ihn komplett offline. Schaffst du das?
Das klingt jetzt teilweise zu radikal für dich? Kein Wunder. Es zeigt nur, wie sehr wir mit unseren Smartphones, Tablets und Laptops schon verwachsen sind. Es wird dir gut tun, mal nur einzelne Schritte auszuprobieren und dann immer weiter Abstand zu gewinnen. Lässt du mich wissen, womit du beginnst und wie es gelingt?
Alles Liebe, deine
Cornelia Pessenlehner
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