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Anspannung oder Entspannung - was spürst du besser?

Stress ist keine Erfindung der letzten Jahrzehnte, sondern hat es schon immer gegeben. In der Steinzeit hatte der Stress aber eher etwas mit dem Überleben zu tun und schnelle Entscheidungen wie z.B. Kampf oder Flucht waren notwendig, wenn der Säbelzahntiger plötzlich vor dir stand. Die körperlichen Reaktionen, die blitzschnell ablaufen, sind heute aber dieselben wie damals und finden viel häufiger statt als damals.

 

Informationen, die über unsere fünf Sinne wahrgenommen werden, werden an das limbische System weitergegeben, das sekundenschnell entscheidet, ob es ums Überleben geht. Wenn vergleichbare Situationen abgespeichert sind und Alarm durch den Sympathikus gegeben wird, dann werden Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Erste körperliche Reaktionen werden bemerkt: das Herz schlägt schneller, die Atmung wird flacher, die Hände beginnen zu schwitzen, die Aufmerksamkeit erhöht sich, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigen. Die Leber schüttet Zucker aus, damit die Muskeln im Kampfesfall oder für die Flucht gestärkt sind. Das Blut zieht sich ins Innere zurück, damit wir bei Verletzungen nicht so stark bluten. Der Blick wird fokussiert (Tunnelblick). Der für Erholung zuständige Parasympathikus wird ruhig gestellt. Jetzt sind wir bereit für Kampf oder Flucht. Klingt doch super, oder? Wo ist das Problem? 

Das Problem ist, dass der moderne Mensch diesen Ablauf viel zu häufig erlebt und seinen Körper immer wieder und in immer kürzeren Abständen zu Höchstform auflaufen lässt. Das Problem geht weiter, wenn wir zu kurze oder immer weniger Entspannungs-phasen haben und unser Parasympathikus gar nicht mehr für Entspannung im Hormonhaushalt sorgen kann.

 

Was also tun? Die beste Möglichkeit, den Stress wieder los zu werden, ist Bewegung. Nur so können wir die Hormonmischung unseres Körpers wieder in entspannte Stimmung bringen. Nicht die Anspannung macht uns krank, sondern, dass wir uns nicht mehr entspannen und beruhigen können.

 

Probier doch mal die Progressive Muskelrelaxation aus. Dabei werden die einzelnen Muskelpartien deines Körpers nacheinander kurz an- und dann wieder entspannt. Dabei wird dir womöglich erst bewusst, wie oft deine Schultern hochgezogen und angespannt sind und du gar nicht mehr weißt, wie sich entspannte Schultern anfühlen.

 

Nach einem hektischen Arbeitstag ist es optimal, in Ruhe spazieren zu gehen oder ein lockeres Lauftraining zu absolvieren. Auch Fahrradfahren, rudern oder schwimmen sind empfehlenswert. Wichtig ist nur, dass es nicht wieder unter Leistungsdruck geschieht!

 

Auch der Gedankenaustausch mit dem Partner oder mit Freunden hilft abzuschalten und vielleicht neue Wege aus einem Gedankenkarussell zu finden.

 

Gesunde selbstgemachte Ernährung unterstützt nicht nur das Immunsystem, sondern kann auch glücklich machen. Mehr dazu kannst du in der ayurvedischen Lehre erfahren, die Lebensmittel nach ihren Eigenschaften beschreibt und ganz genaue Empfehlungen abgeben kann, welche glücklich machen.

 

Abends kann ich ein Erfolgstagebuch empfehlen oder die einfache Übung, drei Dinge täglich aufzuschreiben, die dir gut gelungen sind. Dein Selbstbild wird sich über die Wochen ändern, wenn du jeden Abend zufrieden einschläfst.

 

Ich wünsche dir, dass du den Unterschied zwischen An- und Entspannung noch spürst und mehrere gute Wege der Entspannung für dich findest.

 

Herzlichst, deine

Cornelia Pessenlehner

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