Nachdem die „kleine Detox-Kur für Zuhause“ so gut angekommen ist und in den Kochkursen das Khichari immer sehr gut schmeckt, möchte ich mich ausführlicher der unglaublichen Kraft des Khicharis widmen.
Khichari ist ein einfaches ayurvedisches Gericht, das leicht
verdaulich, gut verträglich, reinigend und stärkend wirkt. Dieses Gericht eignet sich für alle Menschen, die nicht streng fasten können/sollen/wollen. Es reinigt die Nieren, den Dickdarm, ja das gesamte Verdauungssystem. Khichari bedeutet Mischung, meistens von Mung-Dal und Basmati-Reis, immer mit Gemüse und Gewürzen. Die Varianten, die du dir gestalten kannst, sind vielfältig, da die Hülsenfrüchte und die Kohlenhydrate, genauso wie das Gemüse und die Gewürze abgewechselt werden können.
Unsere Verdauung ist häufig von Stress angegriffen und braucht regelmäßige Reinigung und Entgiftung. Khichari ist ein Eintopf aus Getreide, Dal und Gemüse und enthält alle Nährstoffe, die unser Körper braucht. Die Zusammensetzung aus Eiweiß, Kohlehydraten, Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen macht ihn zu einer perfekten Speise. Mung-Dal ist eine besonders leicht verdauliche Hülsenfrucht (die geschälte und halbierte Mung-Bohne) und verursacht keine Blähungen. Während des Kochens schöpfst du den sich bildenden weißlichen Schaum ab, da dieser für dich nicht förderlich wäre.
Entscheidend sind natürlich die zugegebenen Gewürze: Zimt, Kreuzkümmel, Ingwer, Nelken und Fenchel haben wärmende Eigenschaften. Kreuzkümmel, Koriander und Ingwer feuern außerdem dein Agni (Verdauungsfeuer) an, ohne Pitta
(Feuerkraft) zu provozieren. Kurkuma wirkt entzündungshemmend - in unserer übersäuerten Gesellschaft eine sehr wertvolle Eigenschaft. Wichtig ist der Zitronensaft, den du am Ende noch hinzugibst. So hast du in einem Khichari alle Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter, herb und zusammenziehend) enthalten. Je öfter du deinen Körper mit allen 6 Geschmacksrichtungen versorgst, desto seltener wirst du Heißhunger verspüren.
Ein weiterer Vorteil von Khicharis ist die dosha-ausgleichende Wirkung. Das bedeutet, dass jeder Konstitutionstyp Khichari genießen kann, ohne sein stärkstes Dosha zu provozieren.
Während einer Fastenkur (siehe Blog „Die kleine Detox-Kur für Zuhause“) kannst du auch zweimal täglich ein Kichari essen, ohne Mangelerscheinungen zu erleiden. Ein Kichari hält den Blutzuckerspiegel stabil, somit vermeidest du einen stark schwankenden Insulinspiegel und damit einhergehende Heißhungerattacken.
Auch die Gemüse kannst du jedes Mal neu wählen: wenn du z.B. dein Pitta (Feuerkraft) beruhigen willst, wählst du wärmende Wurzelgemüse und entschlackende Blattgemüse, gewürzt mit Koriander, Kurkuma, Kardamom, Nelken und Pippali (langem Pfeffer, der zwar schärft, aber Pitta nicht erhöht).
Soll deine Bauchspeicheldrüse besonders umsorgt werden, kannst du Fenchel, Süßkartoffel und Brokkoli mit Buchweizen und Mung-Dal kombinieren, dazu mit Fenchel, Bockshornklee, Schwarzkümmel, Kurkuma und Asafötida würzen.
Für ein „Darm-Khichari“ probiere doch mal als Gemüse Fenchel, Karotte, Kürbis, Mangold und Zucchini, gewürzt mit Kreuzkümmel, Ajwain, Kurkuma, Ingwer und Koriander aus.
Du siehst, es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Das „klassische“ Khichari-Rezept findest du hier auf meiner Rezeptseite.
Solltest du dich für eine Khichari-Kur entscheiden, dann tut es gut, viel zu trinken, vor allem abgekochtes Wasser und Kräuter- oder deiner Konstitution entsprechende Tees. Auf Kaffee und Alkohol kannst du gerne verzichten.
Wenn du das nächste Mal ratlos vor deinem Eiskasten stehst und nicht weißt, was du heute wieder kochen könntest, dann mach dir doch ein Khichari. Köstlich einfach – einfach köstlich!
Gutes Gelingen und guten Appetit!
Herzlichst, deine Cornelia Pessenlehner
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